Das 50-jährige Jubiläum des SC Lohhof 1950 e.V.


Das Jahr 2000 war nicht nur das Milleniumsjahr - in diesem Jahr beging der SC Lohhof auch sein 50-jähriges Jubiläum. Auf diversen Mitgliederversammlungen wurde lange diskutiert, wie dieses Ereignis würdig und im Sinne der Mitglieder gefeiert werden könnte. Am Ende der Diskussion kristallisierte sich heraus, daß ein Wochenende in einer anderen Stadt diese Forderungen am Besten erfüllen könnte. Das Ziel war auch schnell gefunden: die schöne, alte Stadt Würzburg. Organisiert wurde die Fahrt - in hervorragender Manier - von Axel Schmitt, dem 1.Vorsitzenden unseres Vereins. Also machten sich die Mitglieder des SC Lohhof am 23. September 2000 mit dem Bus nach Würzburg auf.

Der erste Ort, den wir nach einer kurzweiligen Busfahrt in Augenschein nahmen, war Rothenburg ob der Tauber. Diese schöne, romantische Stadt ist vor allem wegen ihrers Altstadtkerns sehenswert. Im Zentrum der Altstadt ragt ein Turm in die Höhe, den viele von uns 'ersteigen' wollten. Gesagt, getan. Wirkte der Turm von unten doch recht niedrig, wurde man im Verlauf des Anstiegs eines besseren belehrt. Der Aufstieg über eine 'Hühnerleiter' gestaltete sich doch recht anstrengend. Dafür wurde man ganz oben dann durch einen herrlichen Ausblick belohnt. Clever übrigens: die Besuchergebühr wurde nicht etwa UNTEN, sondern erst an der letzten Treppe erhoben !! Da man sich ja dann ohnehin schon bis ganz nach oben gequält hat, berappt man die zwei Mark eben - wer will schon umkehren und völlig sinnlos solche Strapazen auf sich nehmen ?? Müßig zu sagen, daß UNTEN natürlich KEIN Schild auf diese moderne Form der Wegelagerei hinweist...

Wegelagerei - ein gutes Stichwort. Denn diese im Mittelalter sehr beliebte Art, andere um ihre sauer verdienten Groschen zu bringen, war auch damals schon eine Straftat. Die - unangenehmen - Folgen solchen Handelns konnten nämlich von uns im Justizmuseum zu Rothenburg näher erforscht werden. Den Veranstaltern ist damit eine recht interessante Ausstellung über die Verhör- und notfalls auch Foltermethoden des 17. bis 19.Jahrhunderts gelungen. Nicht nur unsere 'Juristen' bestaunten wißbegierig die Gerichtsverfahrensweise dieser Zeit - auch für diejenigen ohne 'background' war es sicher sehr interessant, einmal die Methoden und Folterwerkzeuge des Mittelalters 'kennenzulernen'. Einmal mehr stellte sich heraus: In keinem anderem Gebiet, als anderen Qualen zu bereiten, ist der Mensch so kreativ...(persönliche Meinung des Verfassers, Beschwerdemails bitte an den Webmaster) Ein Mittagessen nach eigenem Gusto bildete schließlich den gelungenen Abschluß unserer ersten Reiseetappe. Gleich danach ging es weiter nach Würzburg...

In Würzburg angekommen, ging es erst einmal auf den schönen Residenzplatz. Die altehrwürdige Residenz im Blick, warteten wir auf unseren Führer, der uns Würzburgs Schönheiten näherbringen sollte.Was er dann auch tatsächlich tat...Nach einem Ausflug in die Historie Würzburgs erwartete uns ein wahres 'highlight': die Residenz. Dieses Bauwerk im Herzen Würzburgs wirkt, obwohl im prunkvollen Stil der damaligen Zeit erbaut, von außen eher schlicht. Aber wie im richtigen Leben kommt es ja auf die innere Schönheit an, und da ist die Residenz wirklich ein Meisterwerk. Angefangen beim riesigen Deckenfresko in der Eingangshalle, bis zum Prunk und Protz von Kaiser- und Spiegelsaal. Eine wirklich sehenswerte Demonstration von Baukunst und Kreativität, ein wahrer Augenschmaus. Aber auch der 'Rest' Würzburgs braucht sich hinter diesem Kleinod wahrlich nicht zu verstecken. Immer wieder tauchen in der Städtelandschaft wundervolle, historische Fassaden auf, und so manches kleine Weinlokal lockt zum Kosten desselben. Die Führung durch Würzburg war 1a - und damit ein Teilchen, das sehr dazu angetan war, das große Puzzle 'Jubiläum 2000' zu einem würdigen Meisterstück zu machen.

À propos Wein: Wir hatten natürlich auch das Vergnügen, nach einem hervorragenden 3-Gänge-Menü in unserem Quartier 'Hotel Werneck' die Qualitäten des Frankenweins kennenzulernen. Leider war der Kellermeister selbst nicht bei der Weinprobe zugegen, was aber nichts daran änderte, daß die Weinprobe zu einem schönen Abschluß eines äußerst gelungenen Tages wurde.

Wenn auch der vorherige Tag gelungen erschien, so machte das die Nacht nicht länger. Da man um 7.30 Uhr zum Frühstück 'antreten' mußte, blieb nicht viel Zeit zum Schlafen, zumindest nicht für die eingefleischten 'Schafkopf'-Spieler...Aber nach dem Frühstück freute man sich dann schon auf die nächste Etappe: Kitzingen... Der Besuch Kitzingens beinhaltete eine Schiffahrt auf den Mainschleifen. Obwohl es an diesem Tag relativ kühl und windig war, gehörte auch diese Fahrt vorbei an den schönen Weinbergen zu den gelungenen Veranstaltungen der Jubiläumsfahrt 2000. Nach 1 1/2 Stunden Fahrt auf dem Main gelangten wir zu einer Anlegestelle, an der uns unser Bus schon erwartete. Danach ging es direkt nach Kitzingen, wo uns schon die nächste Attraktion erwartete: das Fastnachtsmuseum.

Das Museum selbst ist in einem Turm untergebracht. Für diesen Turm gilt dasselbe wie für den Turm in Rothenburg ob der Tauber. Von außen betrachtet nicht hoch, beim Treppensteigen aber...Nun aber zu der Ausstellung: Das Fastnachtsmuseum zeigt viele historische Ausstellungsstücke, darunter auch Verkleidungen, Masken, etc. Ein sehr kompetenter Führer erklärte dann, wie die Fastnacht denn eigentlich entstanden ist und wieviele unterschiedliche Spielarten, von der literarischen bis zur politischen Fastnacht, sie eigentlich hat. Der Vortrag war aber auf angenehme Art überhaupt nicht trocken, sondern immer wieder angereichert mit witzigen, aber auch nachdenklich stimmenden Anekdoten. Alles in allem ein sehr lohnender Besuch, den ich jedem nur empfehlen kann.

Da Kitzingen selbst nicht genügend Lokalitäten für immerhin doch 33 Mann (& Frau natürlich) zu bieten schien, der Hunger sich aber doch allmählich bemerkbar machte, einigten wir uns nach einer etwas längeren Diskussion (Axel, mußtest Du dann tatsächlich in der Badewanne schlafen ??) dann doch dazu, gleich noch zum letzten Punkt unseres Ausflugs weiterzureisen: Nürnberg.

Wie gesagt, Nürnberg bildete den Abschluß dieser wundervollen Reise. Dabei stand nach der Ankunft am Nürnberger Hauptbahnhof die restliche Zeit zur freien Verfügung. Die meisten nutzten die Zeit natürlich erst einmal zum Essen, Nürnberger Rostbratwürste sind ja anerkannte kulinarische Genüsse. Aber die Nürnberger Altstadt mit der St. Lorenz-Kirche (Danke, Regine !!) ist auch eine Sehenswürdigkeit und lädt zum Bummeln ein. Also haben die meisten den Tag dann auch noch mit einem Stadtspaziergang locker ausklingen lassen, bevor es in heimatliche Gefilde zurückging.

Pünktlich wie die Maurer kamen wir schließlich in Unterschleißheim an und waren uns alle einig:

Jubiläum 2000 ?? Eine runde, gelungene Sache...

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